Geschichte

Mit dem Bau des Schubert-Hofes in Hernals am Ende des 19. Jahrhunderts entstand im Erdgeschoss eine Konditorei. Ein paar Jahrzehnte später, nach der Jahrhundertwende, übernahm Mag. Karpf die Geschäftsfläche und errichtete darauf eine Apotheke, die Linden-Apotheke.

Nur wenige Jahre später trat die Familie Kadiera in die Geschichte der Apotheke ein. Die Familie stammte aus Mähren und besaß dort ebenfalls eine Apotheke. Zu Beginn des ersten Weltkrieges verließ sie ihre Heimat jedoch und siedelte sich in Österreich an. Ein Verwandter übernahm in einer Apotheke in Wels die Leitung, ein anderer, Dr. Viktor Kadiera, wurde angestellt in der Apotheke von Mag. Karpf.

Jener Apotheker suchte in der Zeit gerade einen Nachfolger für die Leitung, wies viele Bewerber ab und fand schließlich jenen Dr. Viktor Kadiera, den Urgroßvater des jetzigen Leiters, für würdig, die Apotheke kaufen zu dürfen. So gelangte die Linden-Apotheke 1929 in den Besitz der Familie Kadiera und erhielt den Firmennamen "Dr. Viktor Kadiera".

In den Wirren der Zwischenkriegszeit und zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Apothekenbetrieb in Wien auf das notdürftigste reduziert. Im Stadtteil Hernals wurden viele kleinere Apotheken geschlossen und nur die größten Apotheken im Umkreis blieben geöffnet. So hielt auch die Linden-Apotheke in der Kriegszeit eine Notversorgung unter Dr. Viktor Kadiera und seinem Sohn, der noch vor dem Kriegsausbruch sein Pharmaziestudium beendet hatte, aufrecht. Während des Krieges absolvierte auch die Tochter Helga von Dr. Viktor Kadiera das Pharmaziestudium.

Nach Ende des Krieges leistete der Sohn des leitenden Apothekers die Hauptarbeit und übernahm schließlich nach dessen Tod im Jahre 1957 als 47jähriger die Leitung. Allerdings verstarb er nur 3 Wochen später und so führte seine Schwester Mag. Helga, nunmehrige Keibl, die Apotheke weiter.

Zu dieser Zeit vergrößerte sich die Apotheke und neue Angestellte kamen hinzu, darunter auch Pharmazeuten, die bis zu ihrer Pensionierung in der Apotheke blieben, darunter Mag. Kolroser, Mag. Weber, Mag. Wiltschegg und besonders Mag. Fischer, der sich später als große Hilfe beim nächsten Leitungswechsel erwies.

1970 beendete Mag. Ulrike Kadiera, später Hafner, die Enkeltochter von Dr. Viktor Kadiera, das Studium der Pharmazie und absolvierte das Aspirantenjahr und das Quinquennium, eine Arbeitszeit von 5 Jahren, die zur Leitung einer Apotheke berechtigen, in der Linden-Apotheke. Unter der Obhut von Mag. Fischer, nun 47jährig, wurde Mag. Ulrike Hafner, 31 Jahre jung, 1977 die Leiterin der Apotheke. 1993 trat Mag. Fischer in Pension.

Im Jahr 2011 ist Ulrike Hafner in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen und hat die Konzession an ihren Sohn Mag Viktor Hafner, der zuvor schon ein paar Jahre in der Linden-Apotheke gearbeitet hat, übergeben.

Das Jahr 2011 war außerdem geprägt von einem großen Umbau, bei dem der Verkaufsraum ("Offizin") vergrößert, ein Kommissionierautomat zur raschen Lagerführung von mehr als 16.000 Packungen installiert und damit mehr Platz für die diskrete Kundenberatung an Einzelplätzen geschaffen wurde.